
24.01.2023 | Unter dem ‚Motto One Goal. Endless Style.‘ initierte die Innatex ihre 51. Edition in Hofheim-Wallau. An drei Messetagen zählten die Veranstalter:innen 1.523 Fachbesucher:innen, die sich ein Bild von den rund 200 austellenden, nachhaltige Modemarken machen konnten.
Die hohe Besucherzahl sorgte bei den Initiator:innen der Messe für Optimismus, wie Alexander Hitzel, Projektmanager der Innatex, zum Ausdruck bringt: „Wir haben im Vorfeld schon vielversprechende Signale wahrgenommen. Einige Austeller:innen hatten nach den ruhigen Jahren einen erstmals wieder vollen Terminkalender angekündigt. Auch die sozialen Medien spiegelten mit höheren Reichweiten und freudigen Kommentaren eine deutlich aufgelockerte Stimmung. Trotzdem mussten wir nach den letzten extremen Jahren mit allem rechnen. Umso mehr freuen wir uns über das Ergebnis.“ Damit zeichne sich eine Normalisierung der Lage ab und sei für viele junge Labels, die sich auf der Messe zeigten und deren Gründung mit der Pandemiephase zusammenfiel, eine positive Nachricht.
Nachhaltige Geschäftsmodelle
Unter dem Titel ‚Sustainable Fashion als Erfolgsfaktor im Handel – Wie anfangen?‘ sprachen Vertreter:innen des Handels sowie der Forschung in einem Businesspanel über Strategien für den Einstieg in den nachhaltigen Sektor. „Langfristig ist der Impact beim Thema Nachhaltigkeit auf Konsumentenseite signifikant messbar“, so Boris Hedde, Geschäftsführer vom Institut für Handelsforschung in Köln. „Aktuell wird dies jedoch durch die wirtschaftliche Lage überlagert. Die mit den Krisen verbundene Inflation, steigende Energiekosten und anziehende Preise in allen Branchen haben zur Folge, dass Konsument:innen gegenwärtig besonders preissensibel und zurückhaltender beim Konsum sind. Die rückläufige Kaufbereitschaft in der Breite der Gesellschaft wirkt sich auf die Wachstumsraten im nachhaltigen Segment aus. Daher ist die Branche jetzt erst recht gefordert, aufzuzeigen, dass nachhaltige Geschäftsmodelle nicht nur für eine Nischenzielgruppe gedacht sind, sondern sich gesamtgesellschaftlich positiv auswirken.“ Neben Boris Hedde wohnten dem Fach-Panel auch Silvio Zeizinger, Geschäftsführer des Handelsverbands Hessen, Laura Ott von Marlowe Nature aus Hamburg, Dr. Simone Spranz von Spranz Landhaus und Trachtenmode sowie Heike Hess vom internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft bei, der auch Schirmherr der Innatex ist. Zu den inhaltlichen Highlights der Messe gehörte unter anderem auch ein Businesspanel, das die veranstaltende Muevo GmbH in Kooperation mit dem Handelsverband Hessen realisierte.
Hohes Interesse an Zirkularität
In ‚Lounge Talks‘ sprachen die Besucher:innen über die Themen Greenwashing, Materialien, Circular Fashion und das Lieferkettengesetz. Die Gespräche mit unterschiedlichen Talk-Gästen fanden in der neuen ‚Community Lounge im Obergeschoss des Messecenters statt und wurden von Mirjam Smend moderiert. „Im Rahmen der Lounge-Talks konnten wir Vertreter:innen von Standardgebern, Start-ups, Verbänden sowie visionären Brands auf der Bühne zusammenbringen und deren Expertise für Themen nutzen, die die Branche aktuell beschäftigt,“ freut sich Mirjam Smend über die rege besuchten Talks. „Zum Beispiel fällt das Interesse am Thema Zirkularität deutlich auf. Damit meine ich Kollektionen, bei denen das Ende des Lebenszyklus‘ schon beim Designprozess mitgedacht wird.“ Bei den ‚Design Discoveries‘ präsentierten unter anderem Lotta Ludwigson biologisch abbaubare Business-Anzüge für Frauen. Außerdem zeigte die Messe Produkte aus 100 Prozent Hanf, Leinen, Bio-Baumwolle und anderen pflanzenbasierten Fasern.
Der Veranstalter Muevo GmbH spendete Sachspenden von Austeller:innen und Händler:innen an das Team von Europe Cares, die diese an geflüchtete Menschen an den Grenzen Europas weitergibt.
Bild oben: Design Discovery Area & Community Lounge/Credit: ©Innatex – Internationale Fachmesse für nachhaltige Textilien/Anna Voelske
Bild unten: Messemacher Jens Frey und Alexander Hitzel/Credit: ©Innatex – Internationale Fachmesse für nachhaltige Textilien/Anna Voelske
