Deichmann erwirbt Esprit-Markenrechte für Europa

Der Schuhhändler Deichmann SE übernimmt die europäischen Markenrechte der Modemarke Esprit. Nach Zustimmung der Gläubigerausschüsse und des Sachwalters Prof. Dr. Lucas Flöther, wurde ein bindender Vertrag zwischen Esprit Deutschland, Esprit Holdings Ltd. und Deichmann geschlossen. Die genauen Konditionen bleiben vertraulich.
Konzentration auf den Schuhbereich
Mit der Übernahme beabsichtigt Deichmann, sich auf den Produktbereich Schuhe zu konzentrieren, nachdem das Unternehmen bereits seit 2019 Lizenznehmer der Marke Esprit war. Die Rechte für den Textilbereich werden hingegen an die Theia Group of Companies übergehen. Laut Dr. Christian Gerloff, Sanierungsgeschäftsführer von Esprit, eröffnet dies der Marke neue Chancen: „Durch das späte Angebot von Deichmann war eine neue Bietersituation entstanden. Nun aber herrscht Klarheit: Deichmann wird als langjähriger Partner von Esprit den Schuhbereich fortführen, während Theia die Chance bekommen soll, das Textilgeschäft neu aufzustellen und der etablierten Marke Esprit neuen Glanz zu verleihen.“
Hintergrund des Insolvenzverfahrens
Im August 2024 wurde das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung für sieben deutsche Esprit-Gesellschaften eröffnet. Anfangs favorisierten die Gläubigerausschüsse den britischen Finanzinvestor Alteri Partners als Käufer der europäischen Markenrechte. Nachdem jedoch Deichmann als neuer Interessent ein Angebot unterbreitete, entschieden sich die Beteiligten letztendlich für das Angebot von Deichmann.
Die laufende Abwicklung des Geschäfts in den deutschen Esprit-Filialen verläuft planmäßig, sodass fast alle 56 Filialen bis Ende November 2024 geschlossen sein sollen.