HDE veröffentlicht Studie zu KI im Handel

19.04.2023 | Künstliche Intelligenz, kurz KI, findet immer mehr Interesse. Auch im Einzelhandel ist KI ein Thema, vor allem wenn man zukunftsgerichtet agiert. Eine aktuelle Studie des Handelsverbands Deutschland (HDE) und Safaric Consulting zeigt jedoch, dass trotz der Begeisterung für KI, die Mehrheit der Einzelhändler:innen und Unternehmen diese weder im Einsatz oder in Planung haben. Begründet wird das Ergebnis durch unzureichende, konkrete Anwendungsfälle sowie hohe Kosten der KI-Projekte. Für die Studie von HDE und Safaric Consulting wurde von November 2022 bis Januar 2023 eine Online-Befragung unter 145 mittleren und großen Handelsunternehmen durchgeführt.

Chance für den Handel

„Künstliche Intelligenz ist eine Chance für den Einzelhandel. Unsere Studie zeigt, dass immer mehr Händlerinnen und Händler dieses Potenzial erkennen. In der Breite ist die Technologie aber noch nicht angekommen“, so Stephan Tromp, stellvertretender HDE-Hauptgeschäftsführer. Des Weiteren gibt die Erhebung preis, dass mehr als 20 Prozent der befragten Handelsunternehmen KI in einzelnen Bereichen oder unternehmensübergreifend einsetzen. Zwei Drittel der Befragten geben jedoch an, KI derzeit nicht zu nutzen und den Einsatz der Technologie auch nicht zu planen. „Im Mehrjahresvergleich wird deutlich, dass der Trend klar zum KI-Einsatz geht. Damit sich KI branchenweit etablieren kann, braucht es vor allem finanzielle Mittel“, führt Tromp aus. Laut der Studie, die hier einzusehen ist, stehen Handelsunternehmen dem Einsatz von KI mehrheitlich offen gegenüber. Für den Großteil der Befragten kommt KI im eigenen Unternehmen in Betracht oder ist bereits Realität. Nur für ein Viertel ist die Technologie keine Option. In der Praxis scheitert die Durchführung von KI-Projekten für zwei Drittel der Befragten an scheinbar fehlenden Anwendungsfällen. „An dieser Stelle setzt das Mittelstand Digital Zentrum Handel mit seinen vielseitigen Anwendungsbeispielen und Pilotprojekten an. Da gibt es mehr sinnvolle Möglichkeiten, als vielen Unternehmen auf den ersten Blick klar ist“, ergänzt Tromp.

In die Zukunft investieren

Mehr als die Hälfte der Unternehmen sieht die hohen Kosten als größte Hürde oder wünscht sich einen verbesserten Nutzen. „KI ist die Zukunft. Und doch schrecken viele Händlerinnen und Händler davor zurück, in diesen Bereich zu investieren. Da viele Händler in Verbundgruppen und Genossenschaften organisiert sind, sind auch diese gefordert, rentable und nützliche Anwendungen für kleine und mittlere Unternehmen bereitzustellen“, so Tromp weiter. Wichtig sei daher, den richtigen politischen Rahmen zu setzen und Zukunftsinvestitionen zu fördern. Kontraproduktiv sei hingegen eine Überregulierung im Bereich KI auf europäischer Ebene. „Die Innovationskraft von KI darf nicht durch unnötige Regulierungen ausgebremst werden“, betont Tromp. Das wachsende Interesse des Einzelhandels an KI zeigt sich insbesondere darin, dass entsprechende Projekte im eigenen Unternehmen für fast ein Drittel der Befragten einen hohen Stellenwert haben. Kommt KI zum Einsatz, dann vorrangig in Kamerasystemen zum Diebstahlschutz oder bei der Bearbeitung von Belegen in der Buchhaltung. Genutzt werden meist Standardlösungen für einfache Anwendungsfälle. Gleichzeitig schaffen Handelsunternehmen die Voraussetzungen für künftige KI-Projekte, indem sie etwa Mitarbeiter weiterbilden oder die IT-Infrastruktur optimieren.

einzelhandel.de

safaric-consulting.com

Bild: © Zhenyu Luo / Unsplash

19.04.2023