Zukunft der Mode: Trends und Themen auf der 54. Innatex

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Expert Panel Talk (v.l.n.r.): Eva Bovet, Jochen Ruths, Cheryll Mühlen, Roman Degenhardt, Lena Böringschulte. Foto: © Innatex Anna Völske

Die nachhaltige Modebranche steht derzeit vor zahlreichen Herausforderungen, darunter Zirkularität, politische Regularien, Personalfragen und Inflation. Diese Themen prägten die 54. Innatex, die vom 20. bis 22. Juli 2024 in Hofheim-Wallau bei Frankfurt am Main stattfand. Über 200 Labels präsentierten ihre Kollektionen und tauschten sich aus, darunter sowohl etablierte Unternehmen als auch Newcomer. Expert:innen vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft und dem Handelsverband Hessen waren ebenfalls vor Ort.

Nachhaltigkeit als kollektive Verantwortung

Lena Böringschulte, Head of Sustainability bei Peek & Cloppenburg Düsseldorf, betonte die Bedeutung von Kooperation und Einbindung der Kund:innen, um die Modebranche nachhaltiger zu gestalten. „Beim Thema Nachhaltigkeit geht es nicht darum, wer die größten Fortschritte und Erfolge als Erster erzielt, sondern darum, die gesamte Branche nachhaltiger zu gestalten. Durch den Austausch von Erfahrungen und das Lernen voneinander können wir zusammen voranschreiten. Indem wir unsere Kund:innen aktiv in den Nachhaltigkeitsprozess einbinden, schaffen wir eine Modewelt, die Verantwortung und Stil vereint.“

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Organisatoren der Innatex: Jens Frey, General Manager Muveo GmbH und Alexander Hitzel, Project Manager der Innatex. Foto: © Innatex Anna Völske

Diskussionen über Herausforderungen und Lösungen

Böringschulte war ebenso Part auf dem Fachpanel des Handelsverbands mit dem Titel Toolbox for Retailers diskutierten Expert:innen sowie auch Jochen Ruths (Inhaber Bekleidungshaus Peter Ruths, Präsident Handelsverband Hessen, Vizepräsident Handelsverband Deutschland) Roman Degenhardt (Inhaber Der Schuhladen, Geschäftsführer Zehenspiel Barfußschuhe, Mitgründer der Initiative #schuhandelhatzukunft), Eva Bovet (Inhaberin Betten Raab) sowie Cheryll Mühlen (Chefredakteurin Textilmitteilungen, J’N’C und Green Knowledge) als Moderatorin. Gemeinsam diskutierte die Runde über die Bedeutung von Personalschulung, Beratung und Information sowie die Relevanz von Veränderungen. Katrin Rieber von Tentation und andere Label-Vertreter:innen waren sich einig, dass das Modenarrativ flexibler werden muss, um auf die veränderten Bedingungen der Rohstoffverfügbarkeit zu reagieren.

Veränderungen in der Lieferkette

Alexander Hitzel, Projektleiter der Innatex, hob die verringerte Planbarkeit im Green-Fashion-Business hervor, die sich auf die gesamte Lieferkette auswirkt. Er betonte die Notwendigkeit verstärkter Kollaborationen und langfristiger Partnerschaften. „Jetzt ist es wichtig, verstärkt auf Kollaborationen, langfristige Partnerschaften, ein Netzwerk und vertrauensvolle Beziehungen zu setzen. Wir sehen die Innatex einerseits als Orderplattform, andererseits ist sie ein Treffpunkt, an dem die Teilnehmenden auf besonders offene und freundschaftliche Weise ihre Erfahrungen und Ansätze teilen. Womöglich war der Austausch bei dieser Messe noch intensiver, zumindest haben wir dieses Feedback mehrfach bekommen.“

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Bild: © Innatex Anna Völske

Trotz einer allgemeinen Zurückhaltung der Konsumbereitschaft zeigte die Community eine konstruktive Haltung. Einkäuferin Lena Gerst von Konsekvent Kempen lobte den Austausch und die wertvollen Kontakte, die auf der Messe geknüpft wurden. Die präsentierten Kollektionen für Frühjahr/Sommer 2025 setzten auf leichte Textilien wie Leinen und Musselin aus Bio-Baumwolle. Viele Konzepte beinhalteten kunstvolle Prints und fließende Silhouetten, wobei die Looks eleganter, aber nicht konservativ wirkten.

Der Innatex Showroom in Bern findet vom 18. bis 19. August 2024 statt und präsentiert rund 50 Labels. Die 55. Innatex ist für den 18. bis 20. Januar 2025 geplant.

innatex.de