Scharfe Kritik an der Textilindustrie hat der deutsche Entwicklungshilfeminister Gerd Müller (CSU, Foto) in einem Interview mit der Welt am Sonntag geübt. Dass ein Jahr nach dem Einsturz des Rhana Plaza Gebäudes in Dhaka, Bangladesch, nur 25 Prozent der vereinbarten Hilfsgelder von den Textilunternehmen eingezahlt worden seien, nannte der Minister „völlig unzureichend“.
Gerd Müller will nach eigenen Worten die Textilwirtschaft in den kommenden Wochen zu einem Runden Tisch einzuladen. Er sagte der Welt am Sonntag wörtlich: „Wir brauchen eine Selbstverpflichtung der Branche, die sozialen und ökologischen Mindeststandards von der Produktion bis zum Verkauf einzuhalten.“
Bei Ökologie, Arbeitsschutz und Mindestlöhnen brauche es soziale Standards. Der Minister kündigte eine eigene Gesetzesinitiative an, falls es auf freiwilliger Basis nicht funktioniere. Offenbar möchte er ein weiteres Textilsiegel schaffen.

07.04.2014